Lagune
"Wanderritt" am Sonntag - Wo zur Hölle bin ich?

Vergangenen Sonntag konnte ich meinen Plan alleine ein paar Stunden rauszugehen in die Tat umsetzen. Das Wetter herrlich, die Lisi gut gelaunt,
Tchaadi: ".... na ja, geh ma halt".
Also mal wieder den Sattel abgestaubt und weils ja eine längere Tour werden sollte auch gleich die Packtaschen mit Proviant und, ganz wichtig, Wasser für Cindy, bestückt.
Mein Plan war mal wieder die Gegend um Wischatal (keine Ahnung, wie man das schreibt) näher zu erkunden. Ich war früher öfters drüben, seit meinem Wiedereinzug in Göllersdorf vor einem Jahr allerdings nicht mehr - die Erinnerungen an die Wege waren also ebenso verstaubt wie mein Sattel.

Nach ca. 1,5 Stunden war dann klar, dass meine Erinnerungen an die Wege doch wesentlich mehr Staub angesetzt hatten. Unser ins Auge gefasstes Ziel hatten wir zwar erreicht, aber nicht ohne die scheinbar obligaten Umwege und, besonders zermürbend, nicht ohne Sackgassen. ICH HASSE SACKGASSEN!
Wozu dienen bitteschön Feldwege, die einfach in einem Feld enden? Nur damit der Bauer zufahren kann? *pft* Keiner denkt an die armen Lisis dieser Welt, für die ein Weg zumindest zu einem anderen Weg führen muss.
Tchaad fand die Chose äußerst angenehm, während Fraudi sich nach einem geeigneten Weg umgesehen hat, hat er sich der hiesigen Flora hingegeben.
Schließlich haben wir aber den Weg gefunden, den ich ursprünglich gehen wollte, und nach einer längeren Rast, haben wir ein etwas zügigeres Tempo vorgelegt.
Auf dem Rückweg durch Oberparschenbrunn ist Tchaad plötzlich eingefallen, dass er seit ungefähr 3 Stunden ganz allein unterwegs war. Auslöser war eine (leere) Pferdekoppel. Wiehern, schnauben, entrüstet ausblasen, Ich: "komm, wir sind eh bald daheim" Er: "na gut... gibts am Weg noch nen Snack?" In Oberparschenbrunn hab ich ich Cindy gewähren lassen, sich in ein brackiges Tümpelchen zu legen. Hinein ging sie als güldenes Hunzi, hinaus kam sie als schwarzer Höllenhund. Aber egal, da hat die Kosi wenigstens was zu tun.
Am Rückweg ist uns dann noch diverser Mist am Wegesrand aufgefallen. Da ich die Packtaschen mit hatte, dachte ich mir, dass ich den Müll genauso gut mitnehmen könnte.
Tchaad war nicht so sehr davon begeistert: Als ich eine grausliche Plastikflasche verstauen wollte, war mein Pferd plötzlich "weg".
Ich hab ihn dann nach bester NH-Methode "Schau Tchaadi ein Vogel"- und schwupswegwardieflasche"
davon überzeugen können. :-)
Insgesamt waren wir dann ein bisschen über drei Stunden unterwegs - ein wunderschöner Ausritt,
der mich zwei Dinge gelehrt hat: Ein Weg ist nicht immer ein Weg und mein Pferd ist sich als Mistkübelwagen definitv zu schade.

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Warum bin ich so fröhlich?

Nach einem kummervollen Wochenende an einem Montag mit einem Lächeln aufzuwachen, hat mich zunächst doch sehr an meinem Geisteszustand zweifeln lassen.
Beim Kaffee in meiner schönen, neuen Küche, umringt von meinen zwei Mietzen, die Nase tief in Gabis Buch (Stress bei Pferden) vergraben, ist es mir dann aufgegagen: Ich hab einfach ein geiles Leben, das ich mit NICHTS und NIEMANDEN tauschen würde.

Gestern wollte ich nach dem Stall nicht gleich nach Hause, also zum Telefon gegriffen, meinen Bruder angerufen und ab gings nach Weidlingbach, die letzten Sonnenstunden des Tages genießen.
Dort wurde mir mal wieder klar, dass ich, auch wenn ich meine Sippschaft oft zum Mond und darüber hinaus schießen könnte, über alles dankbar bin, eine große Familie zu haben.

Michi war unglaublich lieb und verstädnisvoll und hat auf sehr süße Art und Weise den großen Bruder raushängen lassen. Er war es auch, der mich am meisten aufgebaut hat, mir vor Augen geführt hat, was ich als alleinstehende Frau in den letzten zehn Jahren alles auf die Beine gestellt habe, und dass ich, obwohl ich mich schon durch unglaubliche Tiefen durchkämpfen musste, immer wieder aufgestanden bin und weitergemacht habe.
Natürlich kamen auch die obligatorischen "Ich mach den Typen fertig, so geht keiner mit meiner Schwester um" - Sprüche, für die ich aber meinen "großen, starken Bruder" einfach nur noch mehr liebe.

Ich denke es waren seine Worte, die mich heute in der Früh lächeln ließen, aber ich glaube auch, dass all die Erfahrungen und die Lehren, die ich aus eben jenen gezogen habe, mich mehr und mehr zu einem in sich ruhenden Menschen machen. Natürlich wird mich das Leben immer wieder aus der Bahn werfen, aber es ist nicht unsere Aufgabe ständig in dieser Bahn zu bleiben, sondern zu lernen, wie wir auf unseren Weg zurückfinden, wenn wir mal davon abgekommen sind.

Und ich finde, das gelingt mir von mal zu mal besser.

Achja und es hat noch einen Vorteil, die kleine Schwester zu sein - und in diesem Fall, die kleine, gekränkte und verletzte Schwester zu sein:
Mein Bruder möchte sich nun auf alle Fälle eine Anhängerkupplung auf sein Auto machen lassen, damit ich mich jetzt nicht in finanzielle Unkosten stürzen muss. Er wird sich heute gleich mal erkundigen. Er selbst hat eigentlich keine Verwendung dafür, aber er würde mir gerne eine Freude machen. Trotzdem möchte ich ihm einen Teil davon zahlen.
Somit hat sich mein Li(si)mousinen-Plan vorerst erledigt.

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Lass mich dein Weidezaungerät sein

Überstunden en masse und ein prächtiges Wetter haben mich gestern früh aus dem Büro getrieben. Im Stall angekommen, hab ich mir die Jungs sofort geschnappt und auf die Wiesenkoppel gestellt. Bewaffnet mich Buch (Wiedermal ein Stephen King -vor allem in der Originalversion immer besonders lecker!) und Proviant hab ich mich zu den Herren auf die Wiese geknotzt. Nach ca. 10 Minuten war es leider klar, dass ich mich nicht in einer aufregende Horrorgeschichte über Handys, die tödliche Viren verbreiten, vertiefen kann, sondern Weidezaungerät spielen muss.
Herr Wytse hat nämlich bemerkt, dass das Gras außerhalb der Umzäunung seeeeehr verlockend ist.
Und da wir ja wissen, dass kein Strom im Zaun ist, drücken wir uns einfach dagegen. Eine aufgeregt kreischende und mit der Führleine fuchtelnde Lisi war natürlich kein Grund von diesem Vorhaben Abstand zu nehmen. Nachdem er mich zum vierten Mal dazu veranlasst hat von meinem gemütlichen Plätzchen aufzuspringen und quer über die Wiese zu rasen, hat Wytse beschlossen, dass ich mich nun genug bewegt habe und hat auf das leiseste Knurren aus meiner Richtung reagiert. :-)
Nach einer Stunde war dann Schluss mit der Schlemmerei, Jungs wieder eingepackt und in den Stall gebracht.

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